Wie bereitet man sich auf eine Pilgerwanderung vor?

Eine Pilgerwanderung ist oft lang und langsam und es können sich viele Fragen stellen:

  • Großer oder kleiner Rucksack?
  • Welche Schuhe?
  • Regensachen?
  • Schlafsack, Zelt?
  • Essen? Campingkocher?
  • Hygieneprodukte?

Eine Pilgerwanderung will mit leichtem Gepäck durchgeführt werden. Das bedeutet, dass man in der Regel keine Zelte oder Küchengeräte mitnimmt. Insbesondere für Wandernde, die eine mehrtägige Pilgerwanderung mit Übernachtungen planen, haben wir ein paar allgemeine
Tipps, wie es auf einem Pilgerweg funktioniert.

St. Olaf Österbotten ist ähnlich organisiert wie andere europäische Pilgerwege, der Jakobsweg in Spanien oder die Via Francigena in Italien. Wie bei diesen Wegen ist auch St. Olaf Österbotten in geeignete Tagesetappen unterteilt. Es besteht natürlich die Möglichkeit, die täglichen Abschnitte nach eigenem Ermessen festzulegen, jedoch wird eine empfohlene Strecke von etwa 20-25 Kilometern als passend
angesehen. Diese Entfernung ist angemessen, vorausgesetzt man ist gut vorbereitet und bewegt sich in einem angemessenen Tempo.

Für diejenigen, die nicht zelten möchten, gibt es für jede Tagesetappe mindestens einen Vorschlag für eine preisgünstige Übernachtungsmöglichkeit. Angebot, Komfort und Preise variieren je nach Etappe, wobei in den Städten natürlich eine größere Auswahl besteht. Wandernde sollten jedoch in der Lage sein, in einem Zimmer zu schlafen, sei es auf einem Bett oder einer Matratze mit frischer Bettwäsche oder in einem leichten Schlafsack oder Reiselaken. An allen empfohlenen Übernachtungsorten stehen Dusch- und
Waschmöglichkeiten zur Verfügung.

Und dann ist da noch die Frage der Verpflegung während einer langen Wanderreise. Sie können sich natürlich selbst versorgen, d. h. eigenen Lebensmittel mitnehmen und die Mahlzeiten selbst zubereiten. Da man jedoch vorzugsweise mit leichtem Gepäck wandert, kann man die Restaurants und Lebensmittelgeschäfte entlang der Pilgerroute nutzen. Wir empfehlen den Wandernden, sich im Voraus über die
verschiedenen Etappen und die dort gegebenen Empfehlungen zu informieren!

Die Ausrüstung ist eine Frage der persönlichen Wahl. Die folgenden Angaben sind als allgemeine Empfehlungen für unterschiedliche Wetterbedingungen zu verstehen und nicht als detaillierte Ausrüstungsliste:

  • Schuhe: Ihre wichtigste Entscheidung für die Reise! Wählen Sie ein Paar, das bereits wandererprobt und eingelaufen ist. Manche Menschen bevorzugen feste Wanderschuhe, andere tendieren zu festen Laufschuhen. Wenn Ihr Gepäck schwer ist, kann es Ihre Füße belasten, wenn die Schuhe zu dünn sind. Andererseits müssen die Schuhe bei jedem Schritt angehoben werden und sind Teil des Gesamtgewichts, das Sie tragen. Also: einigermaßen stabil und einigermaßen leicht. Der Untergrund ist abwechslungsreich, mit glattem Asphalt, feuchtem Wald, felsigem Pfad und allem, was dazwischenliegt. Es ist gut, wenn die Schuhe Wasser abhalten, es müssen aber nicht unbedingt Gore-Tex-Schuhe sein, auch richtige Lederschuhe sind möglich. Auch die Socken sind eine persönliche
  • Entscheidung: von normalen Baumwoll- oder Wollsocken über spezielle Wandersocken, Einzel- oder Doppelsocken mit dünnen Innensocken ist alles denkbar. Generell gilt: am Abend ist es schön, in ein Paar wirklich leichte Schuhe zu schlüpfen, wie Flipflops oder ähnliches!
  • Rucksack: Ihre zweitwichtigste Entscheidung! Die ideale Größe liegt zwischen 35 und 45 Litern, je nachdem, wie gut es Ihnen gelingt, das Packmaß zu minimieren. Wenn Sie das Glück haben, einen leichten Rucksack zu finden, der sogar weniger als 1 kg wiegt, und trotzdem stabil genug ist, gut an Ihre Taille und Ihren Rücken passt und die gewünschten Taschen und Funktionen bietet, dann haben Sie den Jackpot geknackt. Verschiedenfarbige Packsäcke, selbst gemacht oder gekauft, helfen den Inhalt des Rucksacks in verschiedene Bereiche aufzuteilen und die Suche zu erleichtern.
  • Kleidung: Seien Sie auf Regen, Wind und Kälte vorbereitet! Da warme und trockene Witterungsverhältnisse eher die Ausnahme darstellen, sollten Sie auf jeden Fall eine wasserdichte Außenschicht mitbringen, entweder einen „Vollschutz“-Regenmantel oder eine Kombination aus Regenjacke und -hose. Außerdem empfiehlt es sich, einen wasserdichten Überzug für Ihren Rucksack dabei zu haben. Im Idealfall schützt die regenfeste Außenschicht auch gegen Wind, ergänzt durch einen geeigneten Pullover oder ähnliches. Nehmen Sie sowohl kurze als auch lange Wanderhosen mit, oder eine Variante mit abtrennbaren Beinen. Als Baselayer sollten Sie sowohl kurze als auch lange Unterhosen und -hemden mitbringen. Es ist ratsam, alles, was eng am Körper anliegt, in doppelter Ausführung dabei zu haben, um ein Set nach dem anderen waschen zu können.
  • Schlafen, Essen, Waschen (sich selbst und die Kleidung): Wenn Sie mit leichtem Gepäck wandern wollen verzichten Sie auf Zelte, dicke Schlafsäcke und Isomatten, Freiluftküchen und Behältnisse! Investieren Sie lieber in eine einfache Unterbringung unterwegs und bringen Sie einen leichten Schlafsack oder ein Schlaflaken mit. Nehmen Sie für die Verpflegung unterwegs zusätzliche Energiespender und ausreichend Flüssigkeit mit. Finden Sie am Ende des Tages einen guten Ort zum Essen. Die Unterkünfte, die im unter den einzelnen Tagesetappen entlang der Route empfohlen werden, sollten auch über eine Dusche und die Möglichkeit zum Waschen einzelner Kleidungsstücke (per Hand oder in der Maschine) verfügen.

„Vielleicht sollte ich trotzdem noch folgendes mitnehmen…?”

Nein! Lassen Sie den unnötigen Ballast zu Hause, Sie sind nur unterwegs, um…

  • draußen zu sein
  • zu wandern
  • zu Essen
  • zu Schlafen,

sich und einige Kleidungsstücke zu waschen. Einzige Ausnahmen bilden wichtige persönliche Untensilien wie Tagebuch, Kamera, Literatur oder Informationsmaterial.

Ansonsten gilt: je weniger Sie bei sich tragen, desto leichter kommen Sie voran.